Tomate

Tomatensorten gibt es unzählig viele.

Wir tauschten im Jahr 2018 einige Sorten gegen Bruteier unserer Brahma.

Dies waren unsere ersten sortenreinen Tomaten. Zuvor kauften wir uns immer Hybridsaatgut. Ab sofort müssen wir kein Saatgut mehr kaufen, sondern können jedes Jahr aus den eigenen Pflanzen selber Saat fürs Folgejahr aufheben.

Und wir müssen sagen, das Ergebnis ist klasse (nur ein kleiner Teil der Ernte):

Anzucht und Pflege

Anfangs ist die Aufzucht der Tomate etwas zeitintensiver. Sie dankt es einem aber am Ende mit super leckeren Früchten, die es so im Supermarkt nicht gibt.

Vorab: die geeigneten Pflanznachbarn für Tomaten sind Knoblauch, Basilikum, Petersilie, Schnittlauch.

 

1. Oft lesen wir in Aufzuchtberichten, dass Tomatensamen bereits im Februar vorgezogen werden sollten. Wir haben die beste Erfahrung mit einer Aussat Anfang April gesammelt. Die Sonnenstunden sind dann schon entsprechend hoch und der Wuchs der Pflanzen wird kräftiger. Bei guter Bodenqualität holt die Pflanze die 2 Monate locker auf. Bei schlechter Bodenqualität hilft auch meist eine frühe Anzucht nichts.

Ausgesäht wird in Gefäßen mit einer Tiefe von ca. 10cm. Wer Plastik vermeiden möchte, nimmt einfach 4 Backsteine, stellt sie auf die schmale Seite zu einem Viereck zusammen. Die Form wird zur Hälfte mit Anzuchterde gefüllt. Wer einen Komposter hat, kann auch diese Erde verwenden. Die Samen sollten in Abständen von 3cm gesetzt werden. Die Erde muss immer feucht, aber nicht nass gehalten werden. Wenn die Pflänzchen ca. 8cm hoch sind, wird die Form mit Erde vollgefüllt, sodass die Keimlinge nur noch mit ca. 3cm aus dem Boden schauen.

 

2. Wenn die Pflänzchen 4 Wochen alt sind und schon einige Blätter haben, beginnt die pflegeintensive Zeit. Die Pflanzen brauchen mehr Wasser und wachsen sehr schnell. Nun werden sie in Töpfe von 10cm Durchmesser umgepflanzt. Wer Plastik vermeiden möchte: Es gibt diese Töpfe auch aus Ton.

Zu jedem Topf wird auch ein Stäbchen benötigt, an dem die Pflanze festgebunden wird.

Ab jetzt müssen Seitentriebe zwischen den Blattachseln entfernt werden, sodass nur noch ein Trieb stehen bleibt (außer bei Buschtomaten).

3. Die Tomaten können ab Mitte/Ende Mai ins Freiland gesetzt werden. Tomaten lieben windgeschützte und überdachte Standorte.

3. Die Seitentriebe nicht mehr entfernen, wenn die Tomate ihre halbe Wuchshöhe erreicht hat. Das erhöht den Ertrag.

4. Ansonsten einfach weitergießen, mind. 1 x pro Tag. Dem Wasser kann Tierdung hinzugefügt werden. Dies wirkt sich positiv auf den Wuchs aus.

Nachzucht

Die Saat zu ernten und einzulagern ist recht leicht.

1. Tomate aufschneiden und die Saat (mit einem Löffel) in ein Gläschen Wasser überführen, um diese durch Gähren von der Fruchthülle zu befreien.

2. Die Saat 2-3 Tage (bei Zimmertemperatur, ca 20-22 Grad) gähren lassen. Wenn sich kleine Bläschen entwickelt haben (Bild 1) und sich beim Schütteln einzelne Kerne aus der Fruchthülle lösen, ist der optimale Zeitpunkt erreicht (Bild 2).

3. Den Inhalt des Glases am besten durch ein Sieb kippen, um so Saat und Wasser voneinander zu trennen. Das Wasser kann super zum Gießen genutzt werden.

4. Nun werden die Kerne auf einen Lappen gedrückt  (Kerne auf dem Lappen mit dem Löffel hin und herschieben/drücken) und somit das restliche Fruchtfleisch entfernt.

5. Die Kerne mit dem Löffel zusammenkratzen und auf ein Küchentuch zum Trocknen legen.

6. Wenn die Kerne nach 2-3 Tagen durchgetrocknet sind, diese am besten in einem luftdichten Glas, kühl (optimal 10 Grad) lagern.

Unter optimalen Bedingungen können Tomatensaaten auch noch nach 10 Jahren gute Keimergebnisse liefern. Auch bei schlecher Lagerung sind 3 Jahre fast immer drin (es sei denn, sie schimmeln).

Eine Saatguterne im Abstand von 3 Jahren ist deshalb absolut möglich und erspart viel Arbeit! ;-)