Schlachtung - Kaninchen

Vorbereitung:

Die Vorbereitung ist das A und O für eine stressfreie Schlachtung und sollte bestenfalls wochentags geplant werden, damit notfalls noch Besorgungen (z.B. Gefrierbeutel) getätigt werden können (z.B. Freitag vorbereiten, Samstag schlachten, Sonntag: aufräumen und Verarbeitung des Fleisches). Wir beginnen in aller Regel früh morgens mit der Schlachtung. Wir nehmen den Tieren das Futter vor dem Schlachttag NICHT weg. Dies erspart den Tieren Stress und die Leber ist größer ;-)

 

Zubehör für die Schlachtung:

  • Bolzenschussgerät/Schlagstock (Hartholz oder Metall)
  • Messer
  • 5 Eimer (1 x für Blut; 1 x für Darm; 1x für Herz + Leber + Magen; 1 x für Kopf, Fell und Füße; 1 x für Sonstiges: Schlund + Lunge + Fett;)
  • Bänder/Stricke
  • Leiter oder Baum an dem die Bänder und das Geflügel befestigt wird.

Ggf.:

  • Gefrierbeutel

 

Betäubung:

Die Betäubung ist aus unserer Sicht der wichtigste Schritt, dem am meisten Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Damit die Tiere möglichst wenig Stress haben, eine trittfeste Unterlage, auf der das Kaninchen nicht wegrutschen kann. Nach 1-2 Minutigem Festhalten und streicheln, werden die Tiere lockerer und entspannen sich (kraulen hilft!). Wir bieten den Kaninchen etwas leckeres an (Apfel, Löwenzahn). Währenddessen greife ich die Ohren des Tieres, drücke den Kopf runter und setze das Bolzenschussgerät an. Wir betäuben unserer Tiere ausschließlich mit Bolzenschuss. Anfangs haben wir mit Schlagstock gearbeitet, empfinden aber das Bolzenschussgerät als wesentlich effektiver und dadurch um einiges stressfreier. Das richtige Ansetzen des Bolzenschussgeräts ist aber die Voraussetzung:

Der Stift des Geräts muss zwischen Auge und Ohr (direkt im Kleinhirn) einschlagen. Als Unterlage dient das bereits erwähnte Holzbrett.

 

Bild folgt...

 

Bei richtiger Handhabung liegt die Betäubungsquote mit Bolzenschuss bei 99,5%.

Die Bewusstlosigkeit testen wir während des Ausblutens noch mittels Augentest (mit Finger ins Auge fassen: wenn das Huhn blinzelt, dann dringend nachbetäuben!).

 

Tötung/Ausbluten:

Unmittelbar nach der Betäubung führen wir den Kehlenstich durch. Wir schneiden diese nicht durch! So kann das Tier während des Ausblutens weiteratmen und leidet nicht unter Erstickungsangst. Das Messer belassen wir während des Ausblutens im Hals des Tieres, damit das Blut gezielte ablaufen kann. Das Tier wird festgehalten bis der Tot eintritt (innerhalb von 10-20 Sekunden).

 

Häuten:

Das Kaninchen sollte direkt nach dem Ausbluten ausgenommen werden. Bei bereits erkalteten Tieren erschwert sich die Häutung. Bei Rammlern lassen sich schlechter häuten als Häsinnen. Das kann besonders bei älteren Schlachtkaninchen festgestellt werden. Das Kaninchen wird kopfüber an den Hinterläufen aufgehangen. Nun wird das Fell von oben (Hinterläufe) nach unten (Kopf) abgezogen. Zunächst schneidet man die Haut/das Fell rund ums Fußgelenk ein und löst diese weiter Richtung Körper. Man achte darauf, möglichst ohne Einschnitte in die Haut bzw. in das Fleisch diesen Teil des Schlachtens zu erledigen.

 

Ausnehmen:

Das Kaninchen wird, noch an den Bändern hängend vom After gesehen Richtung Kopf geöffnet (nur bis zum Brustkorb). Die Innereien fallen einem so schon entgegen. Wichtig ist noch den „Schlüssel“ aufzubrechen, also das Becken zu teilen, um den Darm vollständig zu entfernen. Als Letztes werden mit einem Stichmesser die Augen vorsichtig gelöst und entfernt. Leber, Nieren, Lunge und Herz bleiben entweder bis zum Verwerten im Körperinneren oder werden beim Ausnehmen herausgelöst und bald verwendet.