Vorbereitung:
Die Vorbereitung ist das A und O für eine stressfreie Schlachtung und sollte bestenfalls wochentags geplant werden, damit notfalls noch Besorgungen (z.B. Gefrierbeutel) getätigt werden können (z.B. Freitag vorbereiten, Samstag schlachten, Sonntag: aufräumen und Verarbeitung des Fleisches).
Wir beginnen in aller Regel früh morgens mit der Schlachtung. Dann sind die Tiere sowieso
noch im Stall und müssen nicht auf freier Wiese eingefangen werden.
Wir nehmen den Tieren das Futter vor dem Schlachttag NICHT weg. Dies erspart den Tieren Stress und die Leber ist größer ;-) Zwar ist bei der Entfernung des Kropfes Vorsicht geboten, aber dies nehmen wir in Kauf.
Zubehör für die Schlachtung:
Ggf.:
Betäubung:
Die Betäubung ist aus unserer Sicht der wichtigste Schritt, dem am meisten Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Damit die Tiere möglichst wenig Stress haben, verwenden wir KEINEN Trichter. Wir arbeiten bei der Betäubung zu zweit. Einer hält das Tier fest während es auf dem Rasen vor einem Brett sitzt. Nach 1-2 Minutigem Festhalten legen wir auf das Brett Mehlwürmer oder andere Leckereien. Kennen die Tiere diese Leckereien, werden diese bald gierig gepickt. Währenddessen greife ich den Kopf des Tieres, drücke ihn auf das Brett neben die verbliebenen Leckereien und setze das Bolzenschussgerät an.
Wir betäuben unserer Tiere ausschließlich mit Bolzenschuss. Anfangs haben wir mit Schlagstock gearbeitet, empfinden aber das Bolzenschussgerät (vor allem bei Wassergeflügel) als wesentlich effektiver und dadurch um einiges stressfreier.
Das richtige Ansetzen des Bolzenschussgeräts ist aber die Voraussetzung:
Der Stift des Geräts muss zwischen Auge und Ohr (direkt im Kleinhirn) einschlagen.
Als Unterlage dient das bereits erwähnte Holzbrett.
Bei richtiger Handhabung liegt die Betäubungsquote mit Bolzenschuss bei 99,5%
Die Bewusstlosigkeit testen wir während des Ausblutens noch mittels Augentest (mit
Finger ins Auge fassen: wenn das Huhn blinzelt, dann dringend nachbetäuben!).
Tötung/Ausbluten:
Wir führen nach der Betäubung den Ohrenstich durch. So wie der Name schon sagt, wird vom Ohr aus gesehen die Halsschlagader durchstochen. Das Messer belassen wir während des Ausblutens im Hals
des Tieres, damit das Blut gezielte ablaufen kann. Das Tier stirbt innerhalb von 10-20 Sekunden.
Brühen:
Im nächsten Schritt werden die Tiere gebrüht, damit sich die Federn besser entfernen lassen.
Die Brühtemperatur und -zeit ist dabei entscheidend.
Jungtiere bis 1 Jahr: 58 Grad, 2-3 Minuten
Alttiere: 62 Grad, 2-3 Minuten
Den Körper immer in Bewegung halten. Am besten an den Beinen anfassen oder mit einem Knüppel untertauchen und rühren. Bereits während des Brühvorgangs kann der Körper einige Male aus dem Wasser gezogen werden, um an der ein oder anderen Stelle die Federn probeweise zu ziehen. Lösen sich die Federn an Rücken, Schwinge und Bauch gut, kann zum nächsten
Schritt übergegangen werden.
Rupfen:
Zum Rupfen werden die Körper Mittels Bänder am Baum/Leiter oder ähnlichem befestigt, um
sie zu rupfen (oder bei vorhergehender Rupfmaschine nachzurupfen). Die Flügel- und Schwanzfedern als erstes Rupfen. Diese kühlen am schnellsten aus. Wurde richtig gebrüht, ist das Rupfen leicht
und dauert je Körper ca. 2-3 Minuten.
Ausnehmen:
1. Beine/Füße im Gelenk abtrennen.
Hierfür bekommt man nach 2,3x ein Gefühl dafür, welche Stelle angeschnitten werden muss, um nicht den Knochen zu beschädigen. Ich setze zwischen den beiden Hubbeln an.
2. After öffnen
Über diesen werden dann die Innereien rausgezogen. Nicht zu tief schneiden, um den Darm nicht anzuschneiden
3. Hals öffnen und Kopf abtrennen
Wenn der Kropf voll ist, diesem am besten nach rechts schieben und links schneiden. Dann wird dieser nicht beschädigt und alles bleibt dort so es hingehört.
4. Innereien von innen lösen und rausziehen
Dazu mit der Hand in den After hinein und die Innereien von der Körperwand lösen.
5. Innereien sortieren und Putzen
6.Hähnchen von innen abwaschen.
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Bevor wir die Tiere brühen, werden sie bei uns vorab trocken gerupft, um die Federn zu verwenden. Das ist der gemütliche und geselligste Teil der Arbeit:
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