Pommerngänse (Winni, Wilma & Wiltrude)

Gewicht (ausgewachsen): 8-10kg, je nach Jahreszeit

Wesen: sehr wachsam, von klein auf großgezogen sehr zutraulich, intelligent, unser Winni hört auf seinen Namen, die Tiere können problemlos 3-4 Kommandos lernen.

 

Haltung/Zuchtstamm:  1:1 oder 1:2, wobei 1:1 etwas stressig für die Gans werden kann, wenn der Ganter sehr aktiv ist.

Platzbedarf: im Stall mind. 1,5m²/erwachsenes Tier + 1m² je Gössel bis zur 16. Lebenswoche, im Freilauf mind. 200m²/Tier + mind. 100m² je Gössel bis zur 16. Lebenswoche.

Erforderliche Zaunhöhe: 60cm

 

Eifarbe: weiß

 

Eigewicht: 180-250 Gramm

 

Bruteimindestgewicht: 180 Gramm

 

Eischalenstabilität: gute Stärke

 

 

Wirtschaftlichkeit:

Geschlechtsreife: Männliche Tiere werden ab dem 5. Monat geschlechtsreif und beginnen mit dem Territorialverhalten. Wenn aus unserer Sicht auch nicht erstrebenswert, können Gänse, die im Juni geschlüpft sind, bereits im Folgejahr ab Januar/Februar mit dem Legen beginnen (Lichtprogramm ist dafür allerdings erforderlich). 

 

Legeleistung: 12-25 Eier je Gelege. Zwei Naturbruten im Jahr sind möglich, bei Kunstbrut sogar wahrscheinlich.

 

Mästbarkeit: eine Mast ist aus unserer Sicht nicht notwendig. Die Tiere nehmen bei extensiver Haltung (+60 Gramm unserer Futtermischung am Abend) sehr schnell an Gewicht zu. Mit 16 Wochen wiegen sie lebend = 5,5-6,5kg (weiblich) und 7,5-8kg (männlich).

Aus unserer Sicht ist die 15./16. Lebenswoche das beste Schlachtalter, da durch die Jahreszeit nur wenig Getreide zugefüttert werden musste und die Schlachtkörper entsprechend fettarmer sind (bei gleichem Fleischanteil). Die Tiere nehmen nach der 16. Woche nur noch unwesentlich zu und wandeln ab dieser Zeit Kohlenhydrate überwiegend in Fett um. Wir schlachten unsere Gänse im August/September!

 

Schlachtausbeute: liegt bei ca. 70-72% (knapp 4 - 5,5kg küchenfertig mit 16 Wochen)

 

Gewogen am 09.02.2020:

2016 - Wie alles begann 

Für ein Stück weitere Unabhänigigkeit leben seit 2016 zwei Gänse bei uns.

Eigentlich war der Zuwachs nicht geplant, doch es sollte anders kommen...

 

...unser lieber Gartennachbar hatte im vorherigen Jahr eine Gans und einen Ganter bekommen. Weil der Ganter jedoch noch sehr jung war und mit seiner Dame nicht ganz umzugehen wusste, bliebt 2016 der Nachwuchs aus (Nachtrag: der "Ganter" stellte sich 2017 als Gans heraus).

Um die beiden Gänse etwas zu beschwichtigen, brachten wir unserem Nachbarn vom Geflügelmarkt drei Gössel mit (Mixe aus Toulouser- und Pommerngänsen).

 

Leider wurden nur zwei der drei Gössel von den Pommerngänsen des Nachbarn angenommen und so übernahmen wir den kleinen Waisen-Winni.)

 

Winni wuchs - wie für Gössel so üblich - rasend schnell. Er begleitete uns überall hin und lebte während unserer Abwesenheit mit unseren sechs Flugentenküken zusammen.

 

Als Winni zunehmend größer wurde, suchten wir eine Gänsedame für ihn. Die Wahl fiel auf eine der beiden Schönheiten von unserem Nachbarn, dem wir am Anfang des Jahres die Gössel mitbrachten.

 

Wir nannten die Gans Wilma (Nachtrag: in 2019 zog dann noch die andere Gans des Nachbarn bei uns ein. Wir nannten sie Wiltrude. Die Drei - wahrscheinlich in Unwissenheit, wie sie sich ursprünglich einmal begegnet waren - sind inzwischen ein inniges und eingespieltes Team).

 

Wir sind gespannt, wie der Nachwuchs im kommenden Jahr aussehen wird und ob der Toulouser-Einschlag stark durchkommt (Nachtrag: nein, kommt er nicht :-)).

 

Zuchtjahr 2017 (nur Winni und Wilma)

20.12.2016: heute hat Wilma ihr erstes Ei gelegt. Es wiegt glatte 200 Gramm! Leider haben wir aufgrund der Stallpflicht keine große Hoffnung auf Gössel. Wilma und Winni werden aber heute (einen Tag später) in einen separaten Stall umziehen. Zur Zeit wohnen sie noch mit den Enten zusammen.

 

25.12.2016: Vorgestern sind Winni und Wilma in ihren neuen Stall umgezogen. Heute wurde das dritte Ei gelegt.

 

03.01.2017: Wilmas 7. Ei ist ein Monsterei mit 309 Gramm. Alle anderen Eier wiegen um die 200 Gramm.

 

12.01.2017: Heute blieb Wilma auf ihrem Nest sitzen. Verhält sie sich weiter so, werden wir ihr die Eier am Samstag unterlegen. Bisher hat sie 12 Stück gelegt.

 

14.01.2017: Wilma sitzt weiterhin fest auf ihrem Nest. Ein Ei hat sie noch gelegt. Alle 13 Eier haben wir ihr heute untergeschoben. Wir sind gespannt.

 

20.01.2017: Heut wurde geschiert und die Überraschung war groß! Das Nestei war zu verschmutzt, sodass wir nichts erkennen konnten. Alle anderen Eier sind befruchtet :-)

 

12.02.2017: Heute ist Schlupftag, allerdings war noch nichts zu sehen oder hören...also noch etwas Geduld!

 

13.02.2017: Immer noch nichts...:´( ob da überhaupt noch etwas kommt?

 

14.02.2017: Es piept!!! Und kleine Köpfchen gucken hervor. Nach einem Blick unter Wilma mussten wir jedoch feststellen, dass sie 3 Eier mit voll entwickelten Küken halb zerdrückt hatte. Kurzer Hand beschlossen wir, ihr alle angepickten Eier und Küken bis auf eins wegzunehmen, etwas zu beobachten und nach 2-3 Tagen wieder zurück zusetzen. Zwei der drei Küken aus den zerdrückten Eiern befreite ich noch am Abend von der Schale. Die Kleinen drückten kräftig mit, was mir bewusst machte, wie zeitig es war...

 

15.02.2017: Die zwei angepickten und das dritte zerdrückte Ei landeten noch am Vortag in unserem Brüter. Die zwei Angepickten schlüpften noch in der Nacht vom 14. auf den 15., nachdem ich den Brüter auf über 90% Luftfeuchtigkeit erhöht hatte. Beim Zerdrückten musste ich wieder etwas nachhelfen. Durch die weggeplatzte Schale und der nur noch vorhandenen Eihaut, hatte das Küken keine Möglichkeit sich abzustützen. Nun haben wir 7 Küken in Wohnzimmer plus eins unter Mama Wilma im Stall :)

 

16.02.2017: Die Gössel sind alle wohl auf!! Morgen oder übermorgen kommen sie zu ihren Eltern zurück!

 

19.02.2017: Wilma und Winni haben die Gössel tadellos angenommen. Auch die Gössel sind nach anfänglicher Skepsis schon nach wenigen Stunden allein unter Wilma gekrochen. Es scheint gut zu laufen.

 

27.02.2017: Die Kleinen wachsen prächtig. Allerdings mussten wir heute kurzerhand zwei mit nach Hause nehmen, weil eines der beiden humpelte. Das Geschwisterchen diente zur Gesellschaft.

 

28.02.2017: Heute sind die beiden wieder zurück zu ihren Eltern gezogen. Das "Humpelchen" war wieder wohl auf.

 

02.03.2017: Es ist erstaunlich, wie schnell die Kleinen wachsen. Wenn es die Tage so warm bleibt, dürfen sie am Samstag zum ersten Mal auf die Wiese.

 

05.03.2017: Heute ist Sonntag und bomben Wetter. Somit dürfen die Kleinen das erste Mal raus. Es ist eine Wonne sie zu beobachten :)

 

Gössel mit 19 Tagen und Mama Wilma

11.03.2017:

Gössel mit 25 Tagen (links Winni, rechts Wilma)

17.03.2017:

Gössel mit 31 Tagen

21.03.2017:

Gössel 35 Tage alt

25.03.2017:

Gössel mit 39 Tagen

22.04.2017:

Gössel mit 60 Tagen

15.05.2017:

Gössel mit 83 Tagen

Zuchtjahr 2018

Dieses Jahr erblickten 6 Gössel aus 16 Eiern das Licht der Welt.

Eigentlich hätte es dieses Jahr nicht schlechter laufen können.

Immerhin hatte Wilma nicht im Dezember mit dem Legen begonnen, sondern Anfang Februar. Trotzdem: Die ersten 3 Eier froren kaputt. Da waren es nur noch 13. Die 13 Eier teilten wir im Abstand von 4 Tagen auf Wilmas Nest und die Brutmaschine auf. Alle bis auf eins waren befruchtet. Aus Wilmas 9 Eiern sollten die Gössel zuerst schlüpfen. Das taten sie auch. Nur die liebe Wilma war entweder zu dick oder zu nervös (oder beides), sodass sie von den 9 potenziell Schlüpfenden 3 während des Schlupfes zerquetschte. Zwei pickten nicht an, sodass Wilma am Ende 4 Gössel hatte. Die Brutmaschine leistete gute Dienste. Von den 4 Eiern entwickelten sich alle bis zum Ende gut. Am Tag des Schlupfes (es war der Tag, an dem wir morgens nach Burgdorf zum Pferdemarkt fuhren), schaute ich morgens noch einmal nach den bereits Piepsenden. Alles war in Ordnung. Als wir vom Markt wieder kamen, waren zwei geschlüpft. die anderen nach wie vor nicht. Da bemerkten wir, dass die Brutmaschine nicht mehr richtig wärmte - der Temperaturfühler war kaputt. Die beiden anderen schafften es nicht mehr. So hatten wir am Ende 6 Gössel.

Im nächsten Jahr werden wir alle Bruteier in der Brutmaschine ausbrüten (oder Wilma auf Diät setzen - mal sehen).

Zuchtjahr 2019

"Winni, die Körner waren für die Nackthälse gedacht, nicht für dich...."

 

Winni und Wilma sorgen dieses Jahr wieder für 8 Gössel. 5 davon zogen jedoch bereits im Kükenalter aus. Wir behielten (per Zufall) 2 Ganter und 1 Gans. Die Gans zog zu einem Züchterfreund, die beiden Ganter wurden Ende August mit 16 Wochen geschlachtet und brachten küchenfertig 5 und 5,3kg auf die Waage.

 

In diesem Jahr zog auch Wiltrude ein - die Schwerster von Wilma, die in 2016 den kleinen Adoptivgössel Winni verstoßen hatte. Ebenso blieb eine von den kleinen ersten "vermeindlichen" Emdenern.

Winni wird also nächstes Jahr 3 Damen zugeteilt bekommen.

2020 wird für uns ein spannendes Jahr. Wir müssen schauen, wie wir das Management mit einem Ganter und drei Gänsen hinbekommen.

Zuchtjahr 2020

Stand Ende Mai: Bisher lief es okay... Wilma und Wiltrude brüten inzwischen. Alle drei Gänse haben das Legen eingestellt. Von 54 Eiern waren 53 befruchtet (fleißiger Winni). Es starben 3 während der Brut ab. Aus den verbliebenen Eiern schlüpften 29 gesunde Gössel (in 3 Chargen per Kunstbrut).

8 Gössel pickten an, starben aber im Ei. 13 Embryonen entwickelten sich bis zum Schluss, pickten aber nicht an.

Da Wilma und Wiltrude sehr große Eier legen (~250 Gramm), schreiben wir den schlechten Schlupf dem zu hohen Eiweißgehalt zu. Oder der Kunstbrut?

Nächstes Jahr werden wir einige Änderungen durchführen und berichten.