Fütterung

"Der Mensch ist das einzige Tier, das sich seinen Käfig selber baut"

Prof. Querulix, deutscher Aphoristiker und Satiriker, 1946

Geflügelfutter

Die von uns am häufigsten gehörte Ursache, warum Hühner (und anderes Geflügel) gehalten werden, ist das verstärkte Bewusstsein für den Ursprung des Produktes Ei und Fleisch. Die Vorstellung, ein Stück Idealismus und Lebensqualität auf das eigene Grundstück zu holen, rückt immer mehr in den Vordergrund.

 

ABER: Liebe, Pflege und Unterkunft ist nicht alles. Vor allem mit der Fütterung sollte sich aus zwei Grunden ausreichend beschäftigt werden.

Erstens, um die Tiere artgerecht zu versorgen und

Zweitens, auch unserertwegen, wenn der Gedanke zur bewussten, nachhaltigen, tier- und umweltfreundlichen Selbstversorgung knitterfrei sein soll.

Zu Erstens: neben dem Energiebedarf des Tieres für die Eiprodution muss auch für das Tier selbst  ausreichend Energie übrig bleiben. Wie auch bei uns Menschen müssen Muskeln, Knochen und Gewebe ausreichend versorgt werden.

Zu Zweitens: bewusst, nachhaltig, tier- und Umweltbewusst heißt zweifelsfrei KEINE Fütterung  von genmanipuliertem Futter mit einem bewussten Blick zur biologisch-dynamischen Wirtschaft. Kritisch sollte auch das Verfüttern von Soja betrachtet werden: Sojaschrot kommt in aller Regel aus dem Ausland (Amerika). dies gilt auch für genfreies und biologisch angebautes Soja! Für die immer höhere nachfrage von Soja für Nutzvieh werden vermehrt Regenwälder abgeholzt (egal ob für Bio-Soja oder konventionelles Soja). 95% des weltweit angebauten Sojas geht ins Tierfutter. Jährlich importiert die EU 35 Millionen Tonnen Soja aus Amerika.

Ähnliche Entwicklungen liegen für Mais vor. Dieser wird zwar auch intensiv in Deutschland angebaut, aber aufgrund der immer höhren Nachfrage und der steigenden Preise vermehrt aus den USA importiert. In der Regel enthält jedes handelsübliche Futter (Körnerftter, Lege-/Mastmehl oder Lege-/Mastkorn) inzwischen genmanipulierten Mais. Andernfalls wird es zwecks Werbung anders gekennzeichnet. Die Forschung der Auswirkungen von Gen-Pflanzen steckt noch in den Kinderschuhen. Die Folgen in der Zukunft können nur erahnt werden. Bestenfalls wird spekuliert.

Aus diesen Gründen sollten unserer Meinung nach Futtermittel stets hinterfragt werden.

Wer sein Futter (noch) nicht selber mischen möchte, für den gibt es ein immenses Angebot von diversen Futtermitteln im (Fach-)handel. Wichtig ist aber auch hier eine ausgewogeen und vor allem ausreichende Fütterung bzgl. des (verdaulichen) Proteingehalts, Phosphors, Calciums, usw.

Futtermittel aus dem Handel

Der Handel bietet zahlreiche Futtermittel an. Hier eine kurze Übersicht der Klassifizierungen.

Alleinfuttermittel für Legehennen

Enthält alle wichtigen Inhaltsstoffe, die eine "normale" Legehenne zur aktiven Legeperiode benötigt. Wird sich für die Fütterung von Alleinfuttermittel entschieden, sollte auch nur ausschließlich dieses gefüttert werden, um eine ausreichende Versorgung mit Mineralien und Vitaminen zu gewährleisten. Erhältlich ist das Alleinfutter als Legemehl oder Legekorn (=Legemehl zu Pellets gepresst). Alleinfutter enthält, je nach Hersteller, einen Proteingehalt von 16,5-18%. Hier sollte darauf geachtet werden, welcher Proteingehalt zur gehaltenen Rasse am besten passt. Denn das Alleinfutter für Legehennen ist in aller Regel auf Hybridhennen ausgelegt, die eine Leistung von rund 300 Eiern/1. Legejahr und lediglich ein Gewicht von 1,8kg stämmen (siehe hierzu auch "Hühnerfutter selber mischen" -> "Gemeinsame Haltung verschiedener Rassen" ).

Ergänzungsfuttermittel für Legehennen

Enthält einen überdurchschnittlich hohne Proteingehalt von 19,5-22%. Die Zufütterung einer Körnermischung im Verhältnis 1:2 bis 1:1 wird empfohlen. Ergänzungsfuttermittel ist als Legemehl oder Legepellets erhältlich. 

Diese Art der Fütterung ist aus unserer Sicht zu bevorzugen, da der Rohproteingehalt für verschiedene Rassehühner und/oder Hybridschlage besser gesteuert werden kann. Zudem erhalten die Hühnern eine naturnahere und abwechselungsreichere Fütterung durch das Picken der Körner. Es sollte aber auch hier stets auf eine ausreichende Versorgung mit Mineralien und Vitaminen geachtet werden.

Körnermischung (zum Ergänzungsfutter)

Die Körnermischung ist der Gegenpart zum Ergänzungsfutter und sollte mindestens folgende Komponenten enthalten:

Weizen (ca. 35-60%)

Mais (ca. 20-40%)

Gerste (ca. 10-15%)

Grit (ca. 2-5%)

 

ACHTUNG: Konventionelle Futtermittel enthalten in aller Regel genmanipuliertes Soja und auch immer häufiger genmanipulierten Mais. Eine lange Liste von E-Zusatzstoffen schließen sich diesen im Normalfall an.

 

Es gibt noch natürlich noch weitere Futtermittel.

So zum Beispiel Mastfutter für Gänse, Enten, Puten und Hühner, Alleinfutter für Gänse/Enten,...uws.

Hier kann sich jeder das geeignete Futter für sich uns seine Tiere online oder im Fachmarkt vor Ort aussuchen und/oder zusammenstellen.