Schafe - Wie alles begann

Am 09.09.2019 war es endlich soweit.

Wir holten unsere so lang ersehnten Schafe der Rasse "Krainer Steinschaf" ab.

5 Tiere im Alter von 4-8 Monaten durften wir uns aus einer Herde von ca. 30 Tieren des Biobetriebes aussuchen, die kurz darauf den Weg aus Hessen zu uns antraten.

Eine Aue zog zu unseren Freunden Jessi und Matthias, die bereits eine kleine Herde Kamerunschafe pflegen. Den grauen Krainer Bock teilen wir uns. 

 

Update am 30.01.2020

 

Auf den unteren Bildern seht ihr unseren Stall. Er ist einfach, aber ganz hübsch, wie wir finden. Wir haben ihn mit Paletten, die bei uns regelmäßig im Umkreis verschenkt werden, gebaut. Verbunden werden diese quer mit zwei Dachlatten/Kanthölzern. Damit die Konstruktion nicht umfällt, bekommt sie noch Füße (ebenfalls Dachlatten, siehe letztes Bild).

Sie ist sogar so stabil, dass Heuraufen problemlos dran montiert werden können.

Mit seinen insgesamt 24m², unterteilt in drei Abteile, bietet er ausreichend Platz für die Schafe.

Update am 05.02.2020

Heute bekommen wir Neuzuwachs aus weiter Ferne.

Zwei Krainer Steinschafs-Damen treten den Weg zu uns nach Niedersachsen an.

Sie sind aus Herdbuchzucht (8/8/8 bewertet), aus der K- und S-Linie und wurden die letzten drei Jahre gemolken. Das Besondere: hier wurde KEIN ostfriesisches Milchschaf eingekreuzt. Der Züchter selektiert innerhalb der Rasse auf Milchleistung. Er setzt die Lämmer nach 3 Monaten von der Mutter ab. Von diesem Zeitpunkt an werden sie für weitere 10 Wochen voll gemolken (1x täglich). Sie geben laut seiner Aussage 0,75 Liter Milch/Tag/Tier.

Schafsmilch schmeckt im Übrigen fast wie Kuhmilch. Sie ist etwas fettiger und süßer. Sie erinnerte uns vom Geschmack - wir probierten sie "roh" - an etwas, das in Richtung Kondensmilch geht.

Update am 05.02.2020

Kenna und Stella haben am 24.03. und 26.03. jeweils zwei wunderschöne Lämmer zur Welt gebracht.

Kenna bekam ein Mädel und ein Böckchen und Stella zwei Böckchen.

Da Kenna eine bessere Milchleistung und Euterform (längere Striche) hat, freuen wir uns sehr über ihre Tochter.

Wir melken die beiden Steinschafsdamen - seitdem die Lämmer die 4. Lebenswoche vollendet haben - lämmerbegleitend. Die Lämmer werden abends von den Müttern mit Sichtkontakt getrennt. Wir begannen mit 7 Stunden und haben uns bis zur Vollendung der 6. Lebenswoche auf 12 Stunden gesteigert.

Nach dem Melken dürfen die Lämmer wieder zu ihren Müttern. Alle zusammen kommen danach tagsüber auf die Weide.

Beide Auen gaben beim morgendlichen Melken (lämmerbegleitend) zusammen zwischen 1,4-1,7 Liter Milch. Stella liegt bei 0,6L-0,8L und Kenna zwischen 0,8L und 0,9L pro Melkgang.

Nachdem die Lämmer die 12. Lebenswoche vollendet hatten, haben wir sie vollständig von den Müttern abgesetzt. Entgegen vieler Meinungen mit Sichtkontakt und das klappte super - ohne Lärm und Jammern.

Seitdem melken wir 2x täglich im Abstand von 11-13 Stunden (optimal wären immer 12 Stunden, aber der Alltag lässt dies nicht immer zu).

Die beiden Damen gaben uns zusammen anfangs 3,2l Milch, nach 3 Wochen hatte sich die Menge auf 2,7L eingependelt und sank danach weniger schnell. 

2 Monate nach dem Absetzen der Lämmer gaben beide Schafe jeweils noch ca. 0,75l Milch pro Tag (bei 2xigen Melken).

 

Die Schafe bekommen morgens und abends jeweils 150 Gramm Kraftfutter, bestehend aus:

30% gelbe Erbse

30% Wintergerste

10 % Mais

15% Weizen

15% Lein- und Schwarzkümmelkuchen

Später im Jahr reichten wir eine Mischung aus 50% Rübenschnitzel, 25% Gerste und 25% Hafer.

Unterschiede konnten wir in der Milchleistung durch die unterschiedlichen Futtersorten nicht feststellen.

Das Grünfutter bzw. die Wiese hatte eine deutlich höhere Auswirkung auf die Milchleistung als das Kraftfutter. Selbst mit Kraftfutterzugaben von 250 Gramm/Melkgang hat die Milchmenge nur unwesentlich zugenommen. Wurden die Auen hingegen auf ein neues, kräuterreiches! Stück Wiese gestellt, stieg die Milchleistung innerhalb von 2 Tagen um fast 15% an.

Leckstein, Frischwasser und hochwertiges Heu stehen selbstredend 24/7 zu Verfügung.