große Brahma Hühner - "Riesenbrahma"

Gewicht (ausgewachsen): Hähne bis 6kg, Hennen bis 4,5kg
Wesen: sehr ruhiges und ausgelichenes Wesen, sehr zutraulich, Hähne sind untereinander sehr friedlich. Hennen neigen zur Tollpatischigkeit bei der Brut und Kükenaufzucht! Die Hähne krähen sehr wenig und tief in der Stimme.

Haltung/Zuchtstamm:  für eine gute Befruchtung, ohne Leid der Hennen, empfielt sich die Haltung im Stamm 1:5 bis 1:7 (je nach Temperament des Hahnes). Wir hatten auch schon Hähne, die 9 Hennen sehr gut betreut haben.

 

Platzbedarf: im Stall max. 4 Tiere/m², im Freilauf (für bestehende Grünfläche) mind. 15m²/Tier

 

Erforderliche Zaunhöhe: 60cm

 

Eifarbe: Creme

 

Eigewicht: 50-70 Gramm

 

Bruteimindestgewicht: 53 Gramm, max. 70 Gramm

 

Wissenswertes: Brahma neigen schnell zur Verfettung und zu Gelenkbeschwerden. Deshalb sollte unbedingt auf wenig Kohlenhydrate und ein ausgewogenes Calcium- Phosphor-Verhältnis im Futter geachtet werden. Kohlenhydratreiche Futtermittel sind u.a. Weizen, Mais, Kartoffeln und Reis. Phosphor- und proteinreiche Futtermittel sind z.B. Raps- und Leinkuchen, die einen Teil der Kohlenhydratreichen Futtermittel ablösen sollten. Calcium sollte nicht nur in Form von Grit, sondern auch als Mineralgemisch zur Verfügung stehen. Schwere Brahma sind nicht gleichzeitig auch verfettete Brahma! Sind die Fütterungsbedingungen gut, legen Brahma ohne Probleme 160-180 Eier/Jahr. Dies trifft für alle unsere Farbschläge zu.

Hennen und Hähne, die bereits 2 Jahre alt sind, müssen zudem nicht zwangsläufig als Suppenhuhn verarbeitet werden, sondern können auch klassisch als Braten herhalten. Dies ist wohl auf ihr langsames und stetiges Wachstum zurückzuführen.

Die Küken sind  bis zur 10. Woche nur bedingt mit anderen Rassen aufzuziehen, da sie durch ihr langsameres Wachstum und ruhiges Wesen leicht sozial unterdrückt werden können.

 

Wirtschaftlichkeit:

 

Geschlechtsreife: ist von Stamm zu Stamm sehr unterschiedlich. Manche Hennen beginnen bereits mit 5,5 Monaten, andere erst mit 9 Monaten mit dem Legen. Hähne sind mit ca. 5-8 Monaten etwas frühreifer als die Hennen und beginnen ab diesem Zeitpunkt mit dem Krähen. Die ersten Tretversuche erfolgen mit ca. 4,5-7 Monaten.

 

Eigröße/Eigewicht: Startgewicht ca. 40- bis 55 Gramm, recht schnelle Gewichtzunahme, nach 2 Monaten sollte das Mindestbruteigewicht erreicht sein. Ab Ende des ersten Legejahres sind die Eier nicht selten über 70 Gramm schwer.

 

Eischalenstabilität: in der Regel sehr stabil

 

Legeleistung: ca. 140 bis 180 Eier im Jahr (je nach Brutlust der Hennen), im zweiten Jahr nimmt die Leistung kaum ab, die Eier sind aber weitaus größer.

 

Konstante Legeleistung: bedingt durch die Brutlust, leider keine konstante Leistung. In der Regel tritt nach einer Legeperiode von 25-40 Eiern das Brutverhalten ein. Nach dem Absetzen der Küken oder Aufgabe der Brut hält die Legeuntätigkeit noch ca. 1-2 Wochen an. Lässt man das Brüten zu, fangen die Hennen meist wieder an zu legen, wenn ihre Küken zwischen 5 und 7 Wochen alt sind.

Soll die Brut der Hennen unterbunden werden, wird die gluckende Henne in einen separaten Stall ohne Nest gesetzt. Die Henne fühlt sich in einem anderen Stall oft fremd, wodurch das Brutverhalten in der Regel direkt eingestellt wird. Nach einer Woche setzten wir die Hennen wieder in ihre gewohnte Umgebung zurück.

 

Die Legepause nach der Mauser kann sehr lang sein und ohne Lichtprogramm bei einigen Hennen bis in den März hineinreichen. Mit Lichtprogramm beginnen die Hennen regulär nach der Mauser wieder mit dem Legen (siehe dazu Beleuchtung im Stall).

Um auch im 2., 3. und 4. Jahr eine gute Legeleistung zu erzielen sollte eine "diätische" Ernährung fokussiert werden. Das heißt nicht, dass die Tiere hungern sollen. Die Zusammensetzung der Futtermischung ist wichtig. Die häufigste Ursache, warum die Legeleistung der Brahma nach einem Jahr nachlässt, ist eine zu kohlendydratreiche Fütterung (mit viel Mais und Weizen).

 

Mästbarkeit Hähne: Die Küken befiedern sehr langsam und sind erst mit 6-8 Wochen vollständig befiedert. Brahma sind leider nur schlecht schnell mästbar. Sie nehmen durch Mastfutter zwar ebenfalls entsprechen schnell zu, allerdings einhergend mit einer erheblichen Verfettung. Besser erwies sich ein kohlenhydratärmeres dafür proteinreicheres Futter, was zwar zu weniger Brutvolumen führt, aber den Herz-Kreislauf und die Leber entlastet.

Oft ist es üblich, die Hähne und Hennen bis zur Ausstellung zu mästen, damit sie die vorgegebenen Gewichte erreichen. Anschließend sollte wieder auf eine kohlenhydratärmere Fütterung umgestellt werden, um eine mehrjährige, gute Legeleistung sicherzustellen.

 

Mästbarkeit Hennen: Gewicht bei Legebeginn  3-3,5kg, als Suppenhuhn lebend je nach Farbschlag 3,5-4,5kg

 

Schlachtausbeute: liegt mit 7 Monaten bei 65% ohne Hals, 66% mit Hals

 

Schlachtkörper: sehr große, kräftige Schenkel, große und starke Knochen

 

Unser Fazit:

Bei uns bringen die Brahma (mit wenigen Ausnahmen) zuverlässig Eier mit einem Gewicht von 55-75 Gramm. Die Legeleistung liegt bei uns weit über 140 Eiern/Jahr, sofern der Bruttrieb nicht stark ausgelebt wird. Die Hennen sind als Suppenhühner vom Gewicht und Geschmack unschlagbar und mit 2 Jahren auch noch als Braten zart (gleiches gilt für Hähne). Auch in Punkto Geschmack übernehmen bei unseren Rassen die Brahma Junghähne die Führung. Der Bruttrieb der Hennen ist wohl unschlagbar. Jedoch sind nicht alle Hennen zum Ausbrüten und Führen der Küken geeignet, da sie sich als teils als sehr ungeschickt erweisen und u.U. Eier und Küken (zer-)treten.

Eine merkliche Gewichtzunahme der Tiere (Hähne) erfolgt bei uns leider erst kurz vor Eintritt der Geschlechtsreife (also mit 5-8 Monaten). Da die Hennen viel und ausdauernd brüten und in dieser Zeit nicht legen, ist die Legeleistung nicht konstant. Auch stellen einige Hennen (25%) das Legen im Winter ein (trotz Beleuchtung und ausreichender Proteinzufuhr). Brahma sind eher schlechte Futtersucher, lassen aber im Gegenzug – auch bei weniger Platzangebot -die Grasnarbe heil.